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Emmi-Seeh-Sommerfest

Im Emmi wurde der Rollator-Club gegründet!

 

Schon Wochen zuvor hatten große Fahnen vor dem Emmi auf das Sommerfest aufmerksam gemacht. Außerdem wurden über 2.000 Einladungskarten mit Cartoons von Peter Gaymann in der Stadt verteilt.
Und dann war Party am 21. Juni 2024. Der Rollator-Club hatte zu Rock’n’Roll von Elvis Presley einen Rollatortanz vorbereitet. Die Emmi-Küche hatte, passend zu den Hühner-Cartoons von Peter Gaymann, Pollo-Fino-Brötchen gerichtet und es gab Hühnerkekse. Peter Gaymann hat zur Eröffnung ein launiges Sommerfest-Huhn gezeichnet und der Freiburger Jugendjazzchor Voice Event kam mit einen stimmungsvollen Auftritt daher.


Über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen um gemeinsam einen schönen Nachmittag zu verbringen. Der immer mal wieder aufkommende Regen war schnell vorbei und im Sommerfest-Garten war durchweg gute Stimmung.
Peter Gaymann hatte Bücher und Plakate dabei und seine Cartoon-Fans konnten eine persönliche Widmung bekommen.
Es war für alle ein schönes Fest zum 70er Jubiläum und eine gelungene Einweihung des Emmi-Gartens nach dem Umbau.

 

Mit Huhn und Swing: 70 Jahre Emmi-Seeh-Heim

von Carola Schark 

Ein großes Jubiläum war 2023 zu feiern, denn 70 Jahre zuvor war das Emmi-Seeh-Heim im Januar 1953 eröffnet worden. Die vor einem Jahr noch geltenden strikten Pandemiebestimmungen machten jedoch einen Strich durch die Rechnung, so dass die große Feier erst im Juni 2024 stattfinden konnte. Ein langer Vorlauf mit lustigen Einladungskarten, eifrigen Tanzproben und reichlich Lampenfieber wurde mit einer Veranstaltung gekrönt, die noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird. Als Einrichtungsleitung Margit Kazda die Anwesenden begrüßte, gingen noch bange Blicke zum Himmel, wo sich dunkle Wolken über die Oberau schoben. Petrus hatte dann aber doch ein Einsehen: Nachdem der Rollatortanz von Bewohnerinnen bei einsetzendem Regen unbeeindruckt weitergegangen war, besann sich der Wetterheilige auf seine Pflichten und hielt das Wasser zurück. Ja, er schickte sogar ein paar seltene Sonnenstrahlen. Denn gutes Wetter, ein reiches Programm und gut gelaunte Gäste sind bekanntlich das beste Rezept für einen gelungenen Nachmittag.

 

Für die beiden letzten Punkte hatten die perfekte Organisation des Emmi-Seeh-Heims gesorgt. Kulinarische Köstlichkeiten aus der hauseigenen Küche, Aufmerksamkeit für die zahlreich erschienenen Bewohnerinnen und Bewohner sowie kurzweilige Ansprachen erfreuten das Publikum sichtlich. Darunter waren auch Grußworte des Ehrenvorsitzenden der AWO Baden, Hansjörg Seeh (siehe Kurzinterview). Ein echter Promi war auch zugegen: Gut gelaunt und geduldig signierte der bekannte Cartoonist Peter Gaymann Bücher und Plakate und zauberte live einen gemalten Willkommensgruß, der im Anschluss für einen guten Zweck versteigert wurde. Denn der Erlös des Bildes, der verkauften Plakate sowie der Eintritt kamen in vollem Umfang dem Emmi-Seeh-Heim zugute. Die lockere Zusammenkunft brachte gar manch überraschende Begegnung.

 

Abseits der gewohnten Sitzordnung auf den Wohnbereichen trafen sich hier Menschen, die auf anderen Stationen, im Viertel oder in ganz Freiburg wohnten. Sogar aus anderen Städten waren Angehörige angereist, um dieses Fest mit ihren Verwandten zu begehen. Denn die Veranstaltung war öffentlich und fand regen Zuspruch. Weit über 100 Gäste feierten miteinander und applaudierten kräftig dem Jugendchor „Voice Event“, der den Hof zum Swingen brachte. Umrahmt wurde das Ganze von herrlicher Blütenpracht im liebevoll gepflegten Garten. Fächerahorn und Apfelbaum gaben den grünen Rahmen für die gelungene Veranstaltung. Besonders begehrt waren die Plätze in lauschigen Pavillons, die sich gleich die ersten Eintreffenden sicherten. Immer wieder gab es schöne Impressionen: Da neigten sich Köpfe von Paaren aneinander, umarmten sich Bekannte, rannten Kinder begeistert auf die Uroma zu. Dazwischen wuselte das Personal in lustigen Gaymann-T-Shirts umher und hatte trotz regem Arbeitseinsatz immer Zeit für ein kleines Schwätzchen mit allen Gästen. Sehr umlagert war nicht nur der Büchertisch mit Hühnern in allen Lebenslagen auf den Titeln, sondern auch der fahrbare Kaffeestand „Coffee-Bike“ mit seinem nostalgischen Wagen voll ausgesuchter, frisch zubereiteter Spezialitäten. Kennen Sie noch den Spruch „Schwarz wie die Nacht, heiß wie die Hölle und süß wie die Liebe?“ Hier gab es für jeden den passenden Koffeinschub.

 

Nachdem das Küchenteam am Nachmittag selbstgebackene Hühnerkekse und Kuchen offerierte, wurde gegen Abend von den Köchen Peter Hinner, Michael Bohnert und Thilo Gümpel Herzhaftes serviert. Dabei gab es besonders für sie einen bitteren Trank zu schlucken, denn eine beliebte und langjährige Kollegin geht bald in den Ruhestand. Sichtlich gerührt stand Marga Rombach, die seit fast 45 Jahren im Emmi-Seeh-Heim tätig ist, neben Margit Kazda. Für die Köchin heißt es im Herbst, Abschied zu nehmen. Dafür bleibt ihr dann mehr Zeit für Freunde und Familie. Aus manchem Fenster winkten jene, die sich lieber fern vom Getümmel hielten, und genossen als Zaungäste einfach die Atmosphäre. Immer wieder drang ausgelassenes Gelächter von den einzelnen Grüppchen herüber. Als der Chor dann seine überdachte Bühne verließ und direkt vor den Lauschenden eine fetzige Zugabe darbot, waren alle vor Begeisterung aus dem Häuschen. Riesiger Applaus und ein großes Dankeschön verabschiedeten die Jugendlichen von „Voice Event“ mit ihrem Dirigenten Sebastian Oberlin.

 

Nachdem das Original-Gaymann-Bild dank heiterer Versteigerung erfolgreich an die neue Besitzerin übergeben wurde, klang der Nachmittag langsam aus. Müde, aber glückliche Gesichter beim Personal, Freude in den Augen der Bewohnerinnen und Bewohner, fröhliche Mienen allerorten beim Verabschieden. Stadtrat Walter Krögner gab aber trotz der heiteren Stimmung zu bedenken, dass solch ein Event nur durch Zuwanderung möglich sei. „Denn wer sonst soll Sie später einmal versorgen?“ Die demografische Entwicklung ist alarmierend. Ein Grund mehr, das Emmi-Seeh-Heim mit seinem internationalen Team hochleben zu lassen. Auf die nächsten 70 Jahre!

 

Diesen Artikel von Carola Schark und weitere Informationen zum Sommerfest finden Sie im Newsletter »AWO-Echo« 2/2024 und hier als PDF-Download: